FUSSBALL

Titelrennen wieder völlig offen: TuS und HSV profitieren von SVE-Patzer

jlo, db, lo, hp, mr; 05.05.2024, 19:00 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Die Frielingsdorfer Luca Everding (li.) und Norman Lemke nehmen TuS-Goalgetter Maurice Nguyen in die Zange.
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Titelrennen wieder völlig offen: TuS und HSV profitieren von SVE-Patzer

jlo, db, lo, hp, mr; 05.05.2024, 19:00 Uhr
Oberberg - Nach der Niederlage von Primus Hohkeppel II stehen vor dem letzten Spieltag drei Mannschaften punktgleich an der Spitze - Marienheide und Klaswipper feiern Siege im Tabellenkeller - Bensberg abgestiegen (AKTUALISIERT).

Hochspannung vor dem letzten Spieltag in der Kreisliga A: Nach der überraschenden Pleite von Hohkeppel II liegen drei Mannschaften gleichauf an der Spitze. Nach aktuellem Stand reicht auch der zweite Platz zum Aufstieg – es wird also ein Spieltag, an dem die Liveticker und WhatsApp-Gruppen glühen werden. Offen ist, ob das Spiel der Hohkeppeler Reserve von 13 Uhr auf 15:15 Uhr verlegt wird, damit alle Partien gleichzeitig stattfinden.

 

Am anderen Ende des Tableaus steht der FC Bensberg seit heute als Absteiger fest. Wen es außerdem treffen wird, entscheidet sich zwischen Klaswipper, Marienheide und Refrath. Derzeit bedeutet auch der 14. Rang die direkte Rettung, da der Vizemeister ebenfalls aufsteigen würde.  

 

TuS Lindlar - SV Frielingsdorf 2:1 (0:0).

 

[Der TuS Lindlar setzte sich im Gemeindederby gegen Frielingsdorf durch.]

 

Der TuS hat geliefert! „Nachdem wir zuletzt gegen Frielingsdorf zweimal auf die Fresse gekriegt haben, haben sich die Jungs im Derby ihre große Chance im Saisonfinale richtig verdient“, freute sich Lindars Co-Trainer Phil Franke über den knappen Erfolg gegen den Lokalrivalen. Nach Punkten zieht Lindlar, ebenso wie der Heiligenhauser SV, mit Tabellenführer Eintracht Hohkeppel II gleich. „Die Mannschaft hat es jetzt am letzten Spieltag selbst in der Hand ihr großes Ziel, den Aufstieg, zu erreichen“, so Franke weiter. In einem tollen Derby bestimmten die Gastgeber im ersten Durchgang das Geschehen fast nach Belieben. Der frühe Führungstreffer durch Phillip Stein fiel fast schon folgerichtig.

 

Trotz der optischen Überlegenheit waren Torchancen jedoch Mangelware. Nach der Pause drehten die Gäste auf, verpassten aber durch Marvin Bieg und Maurice Häger den Ausgleichstreffer. Während dieser Drangphase des SVF stellte Lorenzo Provenzano auf 2:0 für den TuS, der sich danach mit aller Kraft wehrte. Ein Eigentor von Moritz Stellberg fiel nicht mehr entscheidend ins Gewicht. „Die Jungs sind auf dem Zahnfleisch gegangen und haben sich den Sieg richtig verdient“, so Franke. Gästecoach Christoph Liehn trauerte dagegen den verpassten Möglichkeiten hinterher. „Hier wäre deutlich mehr drin gewesen“, erklärte er nach der Niederlage.

 

Tore

1:0 Phillip Stein (6.), 2:0 Lorenzo Provenzano (72.), 2:1 Moritz Stellberg (79. Eigentor).

 

[SVF-Stürmer Leon Dema kam heute nicht zur Entfaltung.]

 

TuS Untereschbach – SV Eintracht Hohkeppel II 4:1 (0:1).

 

Riesenüberraschung am Lüderich in Untereschbach. Die abstiegsbedrohte Truppe von Trainer Nico Reddemann hat sich durch den fulminanten 4:1-Erfolg selbst aus dem Abstiegssumpf gezogen. Der direkte Abstieg ist vom Tisch. Bei einer Niederlage in Frielingsdorf am nächsten Wochenende droht lediglich noch theoretisch eine mögliche Relegationsrunde. Gegen den aktuellen Tabellenführer machten die Gastgeber alles richtig. „Der Gegner hat uns eine Lehrstunde erteilt und uns gezeigt, was es bedeutet, für ein Ziel zu fighten“, zollte SVE-Trainer Wolfgang Martens dem Sieger seinen Respekt. „Die Niederlage war, auch in dieser Höhe, absolut verdient“, sprach er Tacheles und erwartet von seiner Truppe nun am letzten Spieltag gegen Biesfeld ein ganz anderes Gesicht.

 

Lediglich Marcel Höller war es in der ersten Hälfte gelungen, das TuS-Bollwerk zu durchbrechen. Ansonsten konnte die SVE-Reserve aus ihrer optischen Überlegenheit im ersten Durchgang kein Kapital schlagen. Nach einer Ampelkarte gegen Kapitän Severin Brochhaus ging der Schuss nach dem Wechsel sogar gänzlich nach hinten los. Jan Bosbach, Andreas Ratz, ein Eigentor von Max Geßner und Henry Wegner ließen es richtig deutlich werden. „Das war der absolute Wahnsinn“, kam TuS-Trainer Reddemann aus dem Schwärmen nicht heraus. „Vielleicht haben sie uns etwas unterschätzt. Auf jeden Fall war meine Mannschaft hochmotiviert und hat sich den Erfolg verdient.“

 

Tore

0:1 Marcel Höller (6.), 1:1 Jan Bosbach (60.), 2:1 Andreas Ratz (78.), 3:1 Max Geßner (83. Eigentor), 4:1 Henry Wegner (90.+2).

 

Besondere Vorkommnisse

Gelb-Rot gegen Hohkeppels Severin Brochhaus (35. wiederholtes Foulspiel)

Gelb-Rot gegen Hohkeppels Cedric Wiesen (90.+7 wiederholtes Foulspiel).

 

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Blau-Weiß Biesfeld – TV Klaswipper 2:5 (0:2).

 

Mit dem Sieg bei Blau-Weiß Biesfeld hat der TV Klaswipper die Chance auf den Klassenerhalt gewahrt. „Ein Riesenkompliment an die Jungs. Sie haben immer an sich geglaubt. Jetzt haben wir nächste Woche unser Showdown-Spiel gegen Bensberg“, erklärte Gästecoach Joachim Wesenberg, dessen Team einen Traumstart erwischte und nach wenigen Sekunden in Führung ging. „Zur Pause hätten wir eigentlich mit zwei, drei Toren vorne liegen müssen“, so Wesenberg. Doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bekamen die Biesfelder einen Handelfmeter zugesprochen, den Niklas König verwandelte.

 

Als die Hausherren kurz nach Wiederbeginn den Spieß durch einen Sonntagsschuss von Adrian Schurig umdrehten, stand der TVK schon mit einem Bein in der Kreisliga B, allerdings hatte Wesenberg mit Patrick Althoff und Marvin Wesenberg noch zwei Joker in der Hinterhand. „Sie haben das Spiel mehr oder weniger in unsere Bahnen gelenkt“, berichtete Wesenberg. Der Ausgleich durch Pascal Thiemt war der Auftakt zur Aufholjagd, die Althoff, Lukas Schneider und Jonas Schacherer erfolgreich zum Abschluss brachten. „Wir sind nach dem 2:2 nicht mehr ins Spiel gekommen. Der Gegner hat sich reingekämpft und bei uns gingen die Kräfte flöten. Klaswipper wollte es einfach mehr und hat verdient gewonnen“, meinte Biesfelds Trainer Hans-Peter Ludes.      

 

Tore

0:1 Jonas Schacherer (1.), 1:1 Niklas König (45.+2 Handelfmeter), 2:1 Adrian Schurig (53.), 2:2 Pascal Thiemt (64.), 2:3 Patrick Althoff (76.), 2:4 Lukas Schneider (79.), 2:5 Jonas Schacherer (90.).  

 

[Mit einem Sieg in Immekeppel kann der TuS Lindlar nächste Woche in die Bezirksliga zurückkehren.]

 

Heiligenhauser SV – TuS Homburg-Bröltal 4:1 (1:1).

 

Die Fußballer des Heiligenhauser SV erledigten ihre Hausaufgaben souverän und können dank der unterwartenten Niederlage von Tabellenführer Hohkeppel II am letzten Spieltag theoretisch noch Meister werden. Von den drei punktgleichen Spitzenteams hat der HSV allerdings das schlechteste Torverhältnis und muss auf Ausrutscher von zumindest einem Konkurrenten hoffen. „Wir haben mit Marienheide selbst eine schwere Aufgabe vor der Brust und müssen uns auf uns selbst konzentrieren. Alles andere nehmen wir, wie es kommt“, blickte Trainer Andy Esins auf den kommenden Sonntag. Die Geschichte des heutigen Spiels ist schnell erzählt: In den ersten 60 Minuten duellierten sich beide Teams auf Augenhöhe. In der letzten halben Stunde war Heiligenhaus die bessere Mannschaft. Lucas Musculus war mit drei Treffern der Matchwinner bei den Hausherren.

 

Tore

0:1 Ben Gärtner (18.), 1:1 Lucas Musculus (24.), 2:1 Lucas Musculus (65.), 3:1 Moritz Haubrich (72.), 4:1 Lucas Musculus (81.).

 

[Für den SV Frielingsdorf ist der Aufstiegszug nach der Derbypleite endgültig abgefahren.]

 

FC Bensberg – SSV Marienheide 0:5 (0:2).

 

Während die Marienheider einen vollkommen ungefährdeten Sieg einfahren konnten, glühten die Drähte zu den anderen Sportplätzen. Danach stand fest: Für Bensberg bedeutet die Pleite den direkten Abstieg. „Wir haben immer wieder kurzfristige Absagen hinnehmen müssen, heute Morgen hatte mir noch mein Torwart abgesagt. Unterm Strich war das einfach zu wenig, um den Klassenerhalt zu schaffen“, sagte FCB-Coach Gaetano Bellanova. Spieler des Tages war Moritz Müller, der den SSV mit einem Dreierpack auf die Siegerstraße brachte. Umso größer die Erleichterung bei Marienheides Coach Hansi Füting: „Die Jungs haben das gut gemacht. Wir haben davor gewarnt, uns nach der 2:0-Pausenführung zu sicher zu fühlen, und haben dann schnell auf 4:0 vorgelegt. Das war wichtig, vor allem, wenn man sich die anderen Ergebnisse anschaut.“

 

Tore
0:1 Moritz Müller (3.), 0:2 Moritz Müller (30.), 0:3 Moritz Müller (48.), 0:4 Andreas Matus (50.), 0:5 Rene Radermacher (75.).

 

 

TuS Elsenroth – SSV Bergneustadt 5:1 (0:0).

 

Der TuS holte seinen sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen und bringt damit die Gäste aus Bergneustadt mächtig in die Bredouille. Der direkte Abstieg steht zwar nicht zur Debatte, aber der mögliche Relegationsplatz 14schwebt wie ein Damoklesschwert über den Schützlingen von Trainer Marcel Walker, dem nach der klaren Klatsche die Worte fehlten. Die erste Halbzeit hatte der SSV klar dominiert, scheiterte jedoch teils kläglich. „Das war grundsätzlich sehr gut. Warum wir nach der Pause so einbrechen, ist mir unerklärlich“, konnte er sich keinen Reim auf die fünf Gegentreffer machen. Elsenroths Trainer Florian Schmidt analysierte die Begegnung folgendermaßen: „Die erste Halbzeit war wie unsere Hinrunde grottenschlecht, die zweite Halbzeit wie unsere Rückrunde bockstark."

 

Tore

1:0 Maximilian Wirths (46.), 2:0 Jonas Goße (57.), 2:1 Hüseyin Bodur (64.), 3:1 Luis Nörrenberg (68.), 4:1 Jason Fisi (80.), 5:1 Josua Kolb (85.).

 

Besonderes Vorkommnis

Gelb-Rot gegen Bergneustadts Tom Haselbach (88. wiederholtes Foulspiel).

 

[Lindlars Kapitän Marc Bruch wird von mehreren Gegenspielern umringt.]

 

VfR Wipperfürth – SSV Homburg-Nümbrecht II 2:4 (2:2).

 

Die SSV-Zweitvertretung feierte einen 4:2-Auswärtssieg gegen den VfR Wipperfürth. Die Gäste erwischten den besseren Start und überrumpelten die Hausherren in der Anfangsphase. Die Folge war eine frühe 2:0-Führung. „In den ersten 25 Minuten waren wir nicht auf dem Platz“, ärgerte sich VfR-Coach Giovanni Bernardo. Im Anschluss erholte sich sein Team von dem frühen Doppelschlag und wurde minütlich besser. Noch vor der Pause stellten die Gastgeber verdientermaßen auf 2:2. Nach dem Seitenwechsel sorgte dann ein individueller Fehler in Hintermannschaft dafür, dass Wipperfürth wieder einem Rückstand hinterherlaufen musste. Dieses Mal allerdings ohne Erfolg, denn die eigenen Chancen blieben ungenutzt und Homburg-Nümbrecht holte sich die Spielkontrolle zurück. Das späte 2:4 sorgte dann für die Entscheidung. „Wir haben die hektischen Phasen gut überstanden und einen verdienten Sieg eingefahren, auch wenn er um ein Tor zu hoch ausgefallen ist“, sagte Gästecoach Burkhard Graeve.

 

Tore

0:1 Mohamed Camara (10.), 0:2 Mohamed Camara (20.), 1:2 Justin Chukwudi (35.), 2:2 Maximilian Müller (45.), 2:3 Julian Birk (48.), 2:4 Timo Scherer (89. Eigentor).

 

[Die Frielingsdorfer Fans hatten heute nichts zu feiern.]

 

SV Refrath – TuS Immekeppel 1:2 (0:1).

 

Spannung im Tabellenkeller: Der SV Refrath steht durch die Heimniederlage gegen Immekeppel und den gleichzeitigen Auswärtserfolg des SSV Marienheide nur noch einen Punkt vor dem eventuellen Relegationsplatz. Am kommenden Sonntag geht es zum Abschluss gegen den SSV Bergneustadt, der wiederum nur einen Zähler mehr als die "Blues" auf dem Konto hat. Ein Doppelpack von Philipp Fabrizius in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und fünf Minuten nach dem Seitenwechsel machte den Unterschied. Immekeppels Trainer Linus Werner erklärte: „Am Ende war es kein besonders gutes Spiel von beiden Seiten. Wir haben vor allem im letzten Drittel die nötige Konsequenz vermissen lassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir 15 gute Minuten, verpassen dann aber das dritte Tor und machen den Gegner dadurch wieder stark.“ Refrath verpasste jedoch den frühzeitigen Anschlusstreffer. Der 1:2 durch Justin Engeländer vom Elfmeterpunkt kam für die Hausherren zu spät.

 

Tore

0:1 Philipp Fabrizius (45.+1), 0:2 Philipp Fabrizius (50.), 1:2 Justin Engeländer (90.+3 Foulelfmeter).

 

Tabelle und Ergebnisse Kreisliga A

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